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eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 14:54
von pipcoo
Weg sind ja auch die alten Beiträge vom ersten Internetauftritt. Ich stelle meine Sachen von damals noch mal ein. Also, wer will…

-w-

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 14:57
von pipcoo
Erster Brief aus dem Jahre weisnichtmehr

Hallo zusammen!

Ich bin seit gestern Mitglied des Club. Bin gespannt wie es so läuft. Ich vermute, ich habe jetzt Aufschlag mit euch in Kontakt tu kommen. Also, das ist meine Geschichte:

Die TX habe ich im Schaufenster in einem kleinen Motorrad- und Fahrradladen 1974 (oder so) gesehen und mich darin verliebt. Im Nachhinein muss ich eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte was mich erwartet. Ich hatte auch keine Alternativen richtig berücksichtigt, z. B. CB 750. War einfach nur so ein Bauchgefühl sie zu kaufen. So blauäugig, erkenne mich selber nicht wieder. Hätte ich geahnt, was mich erwartet, ich glaube, es wäre doch eine Honda oder BMW geworden. Jedenfalls haben die Reparaturen damals reichlich Kohle und Nerven gekostet. Zudem hatte ich eine starke Neigung mich alle paar Monate gehörig wegzuschmeißen. Nie besonders schlimm, außer vielleicht ein mal in Frankreich. Na ja.

Irgendwann, nach ein paar Jahren, muss so 1978 gewesen sein oder den Dreh, hat ein Sailor eine TX in Kanada gekauft und sie auf der Überfahrt nach Deutschland auseinandergebaut, der Teufel mag die Gründen dafür wissen. In Bremerhaven angekommen, hatte er das Elend satt und sie mir für glaube 400 DM verscheuert. Ich habe eigentlich nur die Auspuffanlage gebraucht. Richtig gute Klänge.

Als ich dann so Anfang der 80-er Jahre studiert habe, ist mir das Geld ausgegangen und ich hab den Apparat abgemeldet. Die beiden TXén haben wir auf den Dachboden geschafft und ich habe mir vorgenommen, dass alles wieder zusammengeschraubt wird, wenn erst mal das Studium geschafft war. Also es ist schon so, dass ich zwischenzeitlich das Studium beendet habe, aber die TX-Apparate habe ich doch nicht wieder angerührt und mir zwischenzeitlich andere Motorräder gekauft. Zurzeit fahre ich eine Honda VTR 1000.

Das mit dem nicht Anrühren war bis vor zwei Wochen. Jetzt liegen die Dinger im Keller, ich bin Mitglied in eurem Club geworden und weiß eigentlich auch nicht so richtig wie es weitergehen soll. Ich denke, ich schreibe bald mal wieder.

Tschüß

-w-

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 14:58
von pipcoo
Hallo Matthias!

Ein erstes Lebenszeichen vom Club, besten Dank! Also ich wohne in Bremen, bin geschieden und lebe mit meiner Freundin zusammen. Alle zwei Wochen kommen meine drei Kinder übers Wochenende. Heute habe ich gerade mit meinem Sohn Jan gesprochen. Der, 14 Jahre alt, ist besonders scharf wenigstens eine TX wieder zusammenzuschrauben. Er kommt diesen Freitag and dann legen wir los. Zuerst mal den Rahmen mit Sitzbank, Schutzblechen und bisschen Verkabelung sauber machen. Ich hatte damals, daran kann ich mich noch erinnern, die die relevanten Teile eingeölt. Das Öl ist jetzt total verhärtet, die Teile sehen aber OK aus. … bis auf den Motor. Das Aluminium hat eine Patina angesetzt. Wie bekomme ich die ab? Bei Louis im Katalog habe ich so eine Spezialpaste gesehen. Damit probier ich das mal.

Nachdem ich euch geschrieben hatte, bin ich im Internet stöbern gegangen. Einen Beitrag habe ich gefunden, wo einer reichlich TXén gekauft hat und jetzt vor dem Problem steht die Scheibenbremsen wieder funktionstüchtig zu bekommen. Woher bekommt man Dichtungen? Hab ihr da eine Idee? Ich schätze so etwas kann das ganze Projekt killen, oder?

Die Sache mit der TX ist für mich langfristig angelegt, solange ich Hoffnung auf einen Erfolg habe. Meine Freundin, Mary-Lynn, fährt nicht auf meiner Honda mit. Zugegeben, ist auch ziemlich unbequem da hinten und –mal ehrlich- ich hätte auch Schiss bei meiner Fahrweise da drauf zu sitzen. Die TX könnte helfen. Da geht das alles ein bisschen gemütlicher zu. Und ich habe mir vorgenommen nicht wie vor 30 Jahren immer nur Gehirn abschalten und Qualm zu geben. Sütsche piano, sagen die hier in Bremen.

Nochmals meine Frage: Was ist ein BBCode?

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 14:59
von pipcoo
Hi Matthias!

Mr. Hartmann habe ich angemailed wegen der Scheibenbremsen-Dichtungen. Mal sehen, ob gute Neuigkeiten rüberkommen.

Heute sind mein Sohn Jan und ich durchgestartet. Erstmal einen Rahmen und die beiden Tanks saubergemacht. Der Originaltank sieht noch ganz gut aus. Drei oder vier kleine Rostpickel auf dem Tankdeckel, sonst OK. Komisch wie man sich nach 30 Jahren noch an Details erinnern kann. Natürlich ist die eine Beule noch immer da; aber auch so ein ganz kleiner Fleck, wo der Decklack ein bisschen beschädigt ist, kam mir sofort wieder in Erinnerung. Ich werde alt – harte Wahrheit – da kommen Erinnerungen zurück. Der Kanada-Tank hat allerdings gleich zwei Beulen – war mir nicht mehr so bewusst. Von innen sehen die Dinger aber noch gut aus, keine Rost, soweit man sehen kann.

Der Rahmen braucht an einigen Stelen einen neuen Anstrich. Das dürfte ja wohl kein Problem sein.

Gerade habe ich noch einmal Ebay bezüglich TX abgecheckt. Dort werden TX T-Shirts angeboten. Ich habe mir mal eins bestellt. (Hey, jetzt nicht auch bieten. Das verdirbt die Preise.) Geht TX-mäßig jetzt echt ab, oder? Mal sehen, wie lange das so anhält. Wäre schon gut, wenn man der Dame wieder Leben einhauchen könnte.

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:00
von pipcoo
So, da bin ich wieder. Mal kurz erzählen was so gelaufen ist.

Elektrik hat also geklappt. Als alles fertig war, habe ich mir überlegt doch auf H4-Licht umzubauen. Meinem Sohn habe ich dann gezeigt wie gut der Papa basteln kann. Alles mal ausprobieren, was schon lief. Dann kam´s: Die Hupe sagte nur „öpphhht“. Kacke, dachte ich mir, war aber doch nur die Batterie, die aufgeladen werden musste.

Dann habe ich mich um Reifen gekümmert. Da gibt es einen Testbericht von „Motorrad“, mit Bridgestone als eindeutigen Favoriten. Ich werde da im Technikteil noch mal eine kurze Notiz ablassen. Jedenfalls zwei neue Reifen drauf.

Danach das Bremssystem angegangen. Neue Dichtungen und auf Stahlflex umgerüstet. Als ich den Vorderradreifen einbauen wollte, habe ich bald eine Krise bekommen. Konnte mir aussuchen, ob der Reifen zwischen beiden Bremssatteln durchpasste (dazu durfte der eine Bremssattel noch nicht am Standrohr angeschraubt sein, dann war aber hinterher kein Platz mehr für die obere Schraube des Bremssattels um in die Aufnahmen des Standrohrs zu kommen), oder Bremssattel einbauen und lichte Weite zwischen Bremssättel zu gering, so dass der Reifen nicht mehr durchpasst. Am Ende ging´s mit Schutzblech wieder lösen und Standrohr verdrehen. Bisschen Gewalt war auch dabei.

Bremsen entlüften war so ein Drama für sich. Ich habe mir einen Schlauch mit Rückschlagventil von Louis gekauft, wollte auf profimäßig machen. Letztlich bekommt man die Luft damit aber nie raus. Zum Schluss hatte ich die Hasskappe auf, …Hochfrequenz am Bremshebel pumpen, damit das Bremsöl schnell genug fließt und Luft mitnimmt aus dem System. Dann aber: Schlauch springt von Bremszylinder. Bremsöl spritzt überall hin. Egal, weitergepumpt. Das ganze Vorderrad voll Bremsöl. Alles aufgewischt und mit Wasser nachgespült. Der Keller sieht aus wie Schwein. Auch noch egal, wenn es wenigstens ein Erfolg wäre. Ich habe aber festgestellt, dass es eine kleine Leckage zwischen unterer Gabelbrücke und Bremsrohr gibt. Ich kann die Kacke wieder auseinanderbauen.

Vorhin – Bremsleckage habe ich erst mal Bremsleckage sein lassen - habe ich die Schwinge ausgebaut. Da kommt eine Endloskette rein.

Morgen will ich den Motor einsetzen. Das wird nicht einfach, wie ich aus Erfahrung weis. Das Biest muss irgendwie von hinten durch die Brust ins Auge reinmanövriert werden. Horror!

Ja, bringt immer noch Spaß, wenn man sieht, wie die TX so langsam gestallt annimmt. Aber, ich sehe auch, dass ich möglicherweise zum Luxemburg -Treffen nicht mit der alten Damen kommen kann, weil eben noch nicht fertig. Zuviel Stress will ich mir auch nicht machen. Dann bringt uns eben die Honda.

PS: So sehr viel los ist im Forum ja nicht. Ich schreibe das auch beinahe mehr für mich. Später mal eine schöne Erinnerung, so rückblickend …. und einige lesen es ja sogar. Also, bis die Tage.

-w-



Es gibt einen „MOTORRAD“-Reifentest in Ausgabe 14/2004 (http://www.guellepumpe.de/reifentest.htm). Da siegt Bridgestone für Youngtimer eindeutig. Ich habe Bridgestone angeschrieben, da in meinem TX-Brief die Reifengröße 3.25 H 19 nicht freigegeben ist. Bridgestone hat mit eine Kopie der entsprechenden Unbedenklichkeitsbescheinigung zugeschickt. Wer die in Kopie auch haben möchte, kann mich anmailen.

-w-

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:01
von pipcoo
Irgendwie ist es so, dass das was man sicht vornimmt nie das wird was man tatsächlich macht. Man müsste sich etwas vornehmen, was man nicht braucht und macht dann das, was man wirklich braucht. Oder? Keine Ahnung. Vielleicht seid ihr Freaks ja besser organisiert.

Ich jedenfalls wollte die Transistorzündung fertig machen am Wochenende. Dann habe ich da ein bisschen gefummelt und da was nachgebessert und da was sauber gemacht. Das Wochenende war so gut wie um, und da kommt mir der Gedanke, ob man mal probieren sollte die TX aus den Keller zu bekommen. Chance war 50/50, da zwei Türen und ein schmaler Korridor zu durchqueren waren. Hatte mir schon überlegt notfalls die Gabel wieder abzubauen. Mit der ganzen Verkabelung wäre das bestimmt ein ziemlicher Akt. Aber – man ahnt es schon – nichts da. Ich konnte den Apparat mit ein bisschen Geschiebe besser rauskriegen als gedacht. Jetzt steht er unter der Veranda im Freien. Tageslicht und Frischluft darum herum. Stapellauf eben! Ich habe dann keine Flasche Vertreterbrause am Tank zerschellt, aber doch eine schöne Tasse Bier auf mein Wohl getrunken.

Ich könnte es noch rechtzeitig schaffen. Einiges ist noch zu tun ... zum Beispiel die Transistorzündung zum Laufen zu bringen. Darf ich mir bloß nicht wieder vornehmen, denn wie das dann endet kann ich mir denken.

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:01
von pipcoo
Irgendwie ist es so, dass das was man sicht vornimmt nie das wird was man tatsächlich macht. Man müsste sich etwas vornehmen, was man nicht braucht und macht dann das, was man wirklich braucht. Oder? Keine Ahnung. Vielleicht seid ihr Freaks ja besser organisiert.

Ich jedenfalls wollte die Transistorzündung fertig machen am Wochenende. Dann habe ich da ein bisschen gefummelt und da was nachgebessert und da was sauber gemacht. Das Wochenende war so gut wie um, und da kommt mir der Gedanke, ob man mal probieren sollte die TX aus den Keller zu bekommen. Chance war 50/50, da zwei Türen und ein schmaler Korridor zu durchqueren waren. Hatte mir schon überlegt notfalls die Gabel wieder abzubauen. Mit der ganzen Verkabelung wäre das bestimmt ein ziemlicher Akt. Aber – man ahnt es schon – nichts da. Ich konnte den Apparat mit ein bisschen Geschiebe besser rauskriegen als gedacht. Jetzt steht er unter der Veranda im Freien. Tageslicht und Frischluft darum herum. Stapellauf eben! Ich habe dann keine Flasche Vertreterbrause am Tank zerschellt, aber doch eine schöne Tasse Bier auf mein Wohl getrunken.

Ich könnte es noch rechtzeitig schaffen. Einiges ist noch zu tun ... zum Beispiel die Transistorzündung zum Laufen zu bringen. Darf ich mir bloß nicht wieder vornehmen, denn wie das dann endet kann ich mir denken.

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:02
von pipcoo
Hallo TX-Freaks!

Heute gab es die ersten Wellen. Aber mal von vorne:
Heute morgen bin ich von Sardinien zurückgekommen. Wie lange wars denn eigentlich? Äh, genau, neun Tage mit der Honda auf Sardinien. Wirklich gute Zeit gehabt. 3000 Kilometer; davon wenig Autobahn in den Alpen und in der Po-Ebene und sonst reichlichst Kurven. Wir haben wirklich Qualm gegeben. Jedenfalls bin ich heute Morgen zurück (Autoreisezug Bremen <> München) und war echt geschafft. Kaputt. Nachmittags kleines Schläfchen und dann ein bisschen Fernsehen. Da war so eine Sendung „American Chopper“ oder so ähnlich. Die bauen Chopper und filmen das. Ich war immer noch matschig, aber, als ich das gesehen hatte bin ich dann doch runter zur TX und dachte mir ich bau mal den Gepäckträger an. Nichts wirklich Aufregendes. Eher so für einen der aus Sardinien kommt und glücklich geschafft ist.

Als ich da so vor mich hinschraube, kommt Mary-Lynn mit einer Flasche Riesling-Sekt und zwei eisgekühlten Gläsern. „Kleiner Willkommens-Trunk. I´m glad that you back home.“ Wir saßen da so bei der TX mit einem Gläschen Sekt in der Hand. Und - wie dass so ist- spontan meine ich, denke ich und ich mach das auch noch…. also, ich probiere die TX anzuwerfen. Es ist ja erst der linke Auspuff montiert und rechts nur der Krümmer. Reichlich Nachbar um uns herum. Aber trotzdem. Ich wollte, dass Mary-Lynn dabei ist. Sekt warf auch da und ich habs probiert.

Zündung. Ein Mal auf den Kickstarter getreten….nichts. Zweites Mal: ….. Der Apparat lief so rund. Die guten Wellen haben mir ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Hab den Apparat nur kurze Zeit laufen lassen. Nur eine Minute. Sonntag später Nachmittag und Reihenhäuser und so. Wir sind dann rein zum Essen. Der ganze Keller riecht nach Abgasen. Das Leben ist schön!

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:04
von pipcoo
Verfasst am: Do Jun 08, 2006 5:46 pm Titel: Europatreffen


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Ob man dazu etwas schreiben soll, weiß man nicht so genau. Nachher fühlt sich noch einer auf den Schlips getreten. Ich kann schon verstehen, dass ich da etwas vorsichtig sein muss. Immerhin den harten Kern getroffen. Warum sollten die sich Scheiß anhören?

Mit der TX zum Treffen zu fahren hat ja nicht geklappt. Sie wollte nicht und ging rechtzeitig auf Betriebsstörung. Wir haben die Honda genommen. Am ersten Anreisetag hat es angefangen zu tröpfeln, als wir so drei Kilometer gefahren sind und der Drang zum Umkehren noch nicht rauskam. Erst ganz leicht, kleine Warnung, und dann ging es richtig los und hat den Tag nie mehr aufgehört. Die Temperatur hielt sich bei knapp unter 10 Grad. Geht ja hart auf Sommer zu. Wir, mein Sohn Jan, die Honda und ich sind bis knapp hinter Minden gekommen und waren froh, dass uns jemand ein Hotelzimmer gegeben hat und nicht die zwei durchnässten, tropfenden Gestalten gleich wieder rausgeschmissen hat. Von wegen „ Sie machen mir noch mein schönes Hotel schmutzig!“ und so.
Nächsten Tag dann den Rest unter die Räder genommen. Wir sind durch schöne Gegenden gekommen. Kannte ich gar nicht so.

Abends dann erst mal einchecken auf dem Zampingplatz. Ein Wink von Zampingplatz-Besitzer, dass dort hinten die TX-Freaks sind. Die grillten schon und tranken vom Gerstensaft. Wir hin. Etwas komisches Gefühl, so die Damen und Herren -irgendwie die TX-Altvorderen- zu sehen. Wir sind, und das meine ich wirklich so, total offen und freundlich aufgenommen worden. El Presidente Frank kannte ich ja schon von einigen Telefongesprächen und auch sein Bild aus einer Motorradzeitschrift. Seine Honda Vierfünfzig unter ihn fast verschwunden, nur die Räder guckten noch raus. Einnehmendes Wesen. Der Zopf war auf den Zeitschriften-Photos nicht zu sehen. Cool.
Und dann die Anderen. So jeder ein Charakter für sich. Alle UHU, wie Frank das beschrieb: Unter HUndert. TX war natürlich das Thema. Ganz so wie ich mir das erhofft hatte. Schnell hörte man da heraus, wer etwas zu sagen hatte. Der eine mehr so etwas bestimmter signalisierend, dass er das Kapitel TX vorwärts und rückwärts aufsagen kann und der andere mehr so etwas leiser, seine Sichtweise vorsichtiger formulierend, ohne aber dabei etwas aufzugeben. Einige wiederum, wie ich auch, hielten besser die Fresse, wenn es um detaillierte Technik ging und gaben lieber ihren Senf dazu wenn mal ein kleiner Joke angesagt war oder eben die banalere Technik behandelt wurde. Dinge, die sowieso jeder schon musste (bester Gepäckträger von Welt und so) oder wo man nur eine Meinung haben musste. Wie im wirklichen Leben eben.
Gegrillt wurde Bratwurst mit gehöriger Knoblauchdröhung. Davon musste man bis nächsten Nachmittag noch aufstoßen. Dazu gab es Bier über dessen Geschmack man geteilter Meinung sein durfte. Einige verabschiedeten sich so um die Geisterstunde und einige mussten bei einer Tasse Bier noch weitere Informationen austauschen.
Jan und ich hatten kein Bettzeug mit (und erst später erfahren, dass man das auch dort ausleihen konnte). Der gemietete Caravan war saukalt und wir bekamen die Heizung nicht an. Lutz hat geholfen. Von Technik verstehen die Jungs was. Wir waren zu blöd.

Am nächsten Tag dann Ausritt. Das Gefährt von Hans springt nur an wenn es kalt ist. Kalt war’s gestern, heute brauchte die Dame Überredung. Anderen erging es ähnlich. Wenn sie aber mal liefen ging’s auch richtig voran. Hans vorneweg, die Meute hinterher. Schöne Klänge, ob nun der TÜV-geplagte deutsche Auspuff Wellen rausgab oder die optimierten holländischen Tüten.
Abends dann alle wieder zurück auf dem Zampingplatz. Kein Ausfall. Ein Kupplungsbautemzug musste ausgewechselt werden. Das kann immer mal passieren. Meine anfängliche Skepsis, dass nicht alle den Heimathafen wieder anlaufen, wurde nicht geteilt. Mir wurde gesagt, dass Yamaha viel für die Zuverlässigkeit während der beiden Produktionsjahre getan hatte. Als die Apparate dann soweit waren, wurde die Produktion eingestellt. Ruf ruiniert. Hat richtig was Tragisches.

Abends wieder Bier. Diesmal mit Pommes. Und TX-Gespräche sowieso. Am nächsten morgen löste sich dann das Treffen auf. Wir rauf auf die Honda ...und ab dafür.

-w-

Re: eine von vielen TX-Geschichten

Verfasst: So 8. Aug 2010, 15:07
von pipcoo
Das war´s – Rückblick

Ich bin mir nicht sicher wo ich damals mit dem Erzählen aufgehört habe. Jedenfalls bin ich mit der TX gefahren. Sie startete ja prima. Probefahrt. Erst sehr vorsichtig. Die Öltemperaturanzeige musste erst mal was anzeigen. Dann waren wir auch schon aus Bremen raus, auf Landstraßen. Komisches Gefühl nach so vielen Jahren die alte Dame zu reiten. Zeitsprung nach in die siebziger Jahre. Fehlte nur noch dass ich mir eine HB beim nächsten Halt anstecke.

Zur Landstraße gehörte aber auch ein bisschen mehr Qualm zu geben. Nun musste ich aber feststellen, dass bei hohen Drehzahlen die Zündung aussetz. Ein mich überholender Apparatfahrer machte mich darauf aufmerksam, dass die alte Dame nach Benzin aus dem Auspuff roch. Also mit wenig Drehzahlen wieder den Heimathafen angelaufen. Da habe ich diese Transitorzündung abgeklemmt und auf Classic umgeswitscht.

Nächster Tag: Nach so ein, zwei Kilometern ging der Motor dann während der Fahrt ganz aus, lief wieder an, wieder aus. Bei Kilometer drei hat er sich dann überlegt den Betrieb ganz einzustellen. Batterie war total entladen. Ich nach Hause gewandert, Batterie aufgeladen, zurück, angeschlossen und gehofft. War aber nicht. Dann die Gute die drei Kilometer nachhause geschoben. Am nächsten Tag habe ich den Fehler gefunden. Ein Kabel hatte sich aus einem dieser Kabelstecker, die ich nachträglich angebracht hatte, gelöst. Reichlich banal, oder? Dann war die Rote Nummer abgelaufen.

Irgendwie stand sie da nun. Die Tage vergingen. Ich bin die Honda gefahren. Die Monate vergingen. Ich bin die Honda gefahren. Dann sind es Jahre geworden. Ich hatte für die Honda einen Garagenstellplatz. Also keine ganze Garage, nur diesen Stellplatz. Die TX durfte dann nicht auch drin wohnen und so ist sie wieder durch den Garten in den Keller gewandert. Das konnte man nicht allein machen, sondern brauchte immer wenigsten eine starke Hilfe. War wohl der Aufwand den die TX second best machte.

Letztes Jahr sind wir umgezogen. Aus diesen Reihenhaus in eine Wohnung mit Tiefgaragen. Als wir die Wohnung kauften, wollte ich zwei Garagenstellplätze haben. Das wurde mir auch zuerst positiv signalisiert, daraus wurde aber letztlich nichts. Die TX musste am Kopfende des Stellplatzes stehen. Ganz nah an der Kellerwand, damit ich mein Auto auch noch davor abstellen konnte. So stand sie nun da und guckte mich traurig an.

Mein kleines Auto werde ich gegen ein etwas größeres tauschen. Mit dem bauch wächst die Größe des Autos. TX wohin mit dir? Meine Söhne haben dringend von einem Verkauf abgeraten. Ich würde mich mal sehr ärger. Anderseits, da stand sie nun vor sich hin.

Letztlich hat sich mein Verstand zum Verkauf entschlossen, nicht mein Herz. Also mal eben eine Verkaufsanzeige aufgeben. Als ich den Satz „Für diese Renovierungsarbeiten habe ich mehr als ….“ Beenden wollte, musste ich mal die alten Rechnungen rausholen und Kassensturz machen. Ach du Schreck: Ich hatte über 2300€ ausgegeben, ohne es richtig zu merken. Ich habe dann gedacht ich bekäme vielleicht diesen Betrag wieder heraus und bekommen für die TX plus für alle Ersatzteile, wie Tank, Auspuff usw., noch 1000€ oberdrauf. Deshalb meine Preisvorstellung. War aber nicht. Irgend so ein Arsch hat mir sogar geschrieben, das er den Preis für viel zu hoch hält und an liebst den Rest der Welt vor einem Kauf abgehalten würde. Was geht diesen alten Sack das eigentlich an?

Weil mein Sohn gerade sein Auto erfolgreich über eBay verkauft hatte, habe ich diesen Weg auch versucht, dacht allerdings, dass wenig Leute sich so etwas Exotisches wie ein Yamaha TX 750 angucken würden – weit gefehlt. Da waren in drei Tagen über 500 Klicks drauf. Ein Apparatfahrer hier aus dem Norddeutschen Raum hat mich dann angemailt. Er wollt sich die TX mal ansehen. Gestern kam er vorbei. Gesehen und gekauft. Er hat die Dame angezahlt und heute, vor ein paar Stunden, die TX mit seinem Transporter abgeholt. Da ging sie dahin. Und mit ihr ein Stück Jugendgeschichte. Ein weitere Kapitel abgeschlossen. Träne mal eben wegdrücken.

Und war´s das?