Vergaserabstimmungsproblem

[holsteiner]

Hallo Stiertreiber,
ich sitze immer noch an meiner Baustelle und versuche ihr die Macken auszutreiben.
Problematik:
Sie springt mit dem Kicker und Choke gut an und läuft auch mit Choke sofort ruhig und synchron.
Leider fängt sie an zu patschen, sobald ich den Choke rausnehme, sie läuft dann im Leerlauf viel zu mager.
Erst wenn ich die Gemischschrauben 4 Umdrehungen rausdrehe wird es etwas besser, ist aber immer noch meilenweit von "gut"entfernt.
Ein Nebenluftproblem habe ich beseitigt, da sollte jetzt alles dicht sein.
Wenn ich mit dem CO-Messgerät bei gehe, komme ich im mageren Leerlauf auf nicht mal 0,2%CO, also viel zu mager.
Nun habe ich mir die Vergaser genau angeschaut und musste feststellen, dass diese beiden Vergaser ganz offensichtlich nicht für die TX750 gedacht waren.
Vermutlich stammen sie von einer XS650, es existiert nur ein Bowdenzugzugang am linken Vergaser und die Drosselklappen werden durch eine zentrale Verstellmimik miteinander gekoppelt und da auch synchronisiert.
Des weiteren gibt es zwei Startvergaser die über eine lange Welle miteinander gekoppelt werden.
Das alles wäre noch nicht so sehr das Problem, allerdings sind in diesen Vergasern andere Düsennadeln (Bezeichnung steht drauf, sind keine 4N8) und vermutlich auch andere Nadeldüsen (keine Bezeichnung drauf) als bei den TX-Vergasern verbaut und diese scheinen die Probleme zu bereiten.
Nun habe ich in meinem kleinen Teilefundus eine guten rechten TX-Vergaser und kann so Rückschlüsse auf den Sollzustand schließen.
Wenn ich nun die XS-Vergaserbank umrüsten will, brauche ich zumindest TX-Nadeln und Nadeldüsen, die finde ich im Netz allerdings nirgends mehr.
Oder aber, noch besser, einen linken TX-Vergaser oder ein komplettes Paar?
Kann mir von Euch einer helfen?
Oder hat jemand ebenfalls XS-Vergaser an seinem Stier und kann mir die verwendeten Düsen, Nadeln und Einstellungen nennen?
Grüße, Detlev

[Volker]

Hallo Detlev!

Wende dich mal an Frank Pätzl Tel.:0228 473327

Volker

[holsteiner]

Fehler gefunden, und das war nicht einfach.
Beim Vergleich der 447 XS-Vergaser meiner Maschine mit meinem einzelnen TX750 Vergaser, ist mir nach langem hin- und herschauen dann doch ein unauffälliger, aber gravierender Unterschied aufgefallen:
In der Schwimmerkammer der TX befindet sich von der Zuluftdüse des Leerlaufsystems kommend ein schräger Kanal zur Außenseite der Leerlaufdüse, die ja zur Seite hin kleine Bohrungen hat.
Bei den XS-Vergasern fehlt aber diese schräge Bohrung, ich vermute mal, dass diese Maschinen auch eine ganz andere Leerlaufdüsenform besitzt, nämlich ohne die Bohrungen.
Somit wurden die Leerlaufdüsen nicht belüftet und daher kam dann das magere Gemisch.
Ich habe dann die vorhandene Kammer unter den einen Vergaser geschraubt um die Kammer des anderen Vergasers mit einer Bohrung versehen und den an der Dichtfläche offenen Bereich mit Zahnprothesenkunststoff provisorisch verschlossen. Da es sich nur um Luftkanäle handelt, vermute ich, dass das halten wird.
Vergaser montiert und schon konnte ich den Leerlauf vernünftig einstellen.
Jetzt brauche ich "nur" noch eine korrekte Schwimmerkammer, mal sehen, ob mir aus dem Forum jemand helfen kann.
Auf jeden Fall kann ich die Maschine jetzt schonmal TÜVen und zulassen...


Erleichterte Grüße,

Detlev

[holsteiner]

Es geht weiter...

Nachdem ich über Ebay Deutschland einen rechten TX-Vergaser gekauft hatte und somit schon mal viel mit meinen XS-Vergasern vergleichen konnte, kam jetzt das passende linke Gegenstück über Ebay.com .
Nach gründlicher Ultraschallreinigung habe ich jetzt die beiden Vergaser soweit, dass ich sie einbauen kann und sehe dabei folgendes:
Am Vergaser für den linken Zylinder befindet sich auf der Unterseite zwischen Schieber und Drosselklappe eine glatte, offene Bohrung mit 6,5mm Durchmesser.
Am rechten Vergaser ist diese Bohrung kleiner (ca 6mm) ausgeführt und mit einem Messingstopfen verschlossen.
Schaut Euch mal das Foto an...




Die gleiche Bohrung hatte ich an meinem linken XS-650 Vergaser vorgefunden und probeweise verschlossen.
Martin S. aus B. hatte mir ein Foto seines linken Vergasers geschickt, wo diese Bohrung offenbar ab Werk verschlossen ist.
Hier ein Auszug von Martins Foto:



Offenbar ist diese Bohrung ab Werk da, immerhin habe ich sie bei meinen beiden Vergaserpärchen gefunden, aber der Sinn erschließt sich mir nicht.
Schließlich könnte der Motor hier ungefilterte Luft ansaugen und möglicherweise könnte dadurch auch der synchrone Motorlauf gestört werden.
Seid doch bitte mal so lieb und schaut bzw. fühlt mal von unten vorne an Euren linken Vergasern, ob die Bohrung verschlossen oder offen ist.

Grüße aus Schleswig-Holstein,

Detlev

[holsteiner]

Kommando zurück:

Des Rätsels Lösung fand sich heute beim reinigen des Ultraschallgerätes, nämlich an dessen Boden.
Zwei wundervolle Messingstopfen, perfekt passend für diese Bohrungen.
Haben sich durch die Ultraschallschwingungen aus ebendiesen entfernt.
Feige Bande.
Egal, werden eingeklebt und verstemmt, dann müssen sie in ihrem Mikunigefängnis bleiben.

Danke an alle, die nachgesehen haben...

[onkelheri]

… auch wenn es schon länger her ist ..,

Der Stopfen Sinn ist der Wiederverschluß dieser Zugangsbohrung zum Venturirohr, durch die die 3 kleinen Bohrungen auf „12:00h“ ebenda hergestellt werden.

Solch ein Stopfen gibt es auch hinten im Chokegehäuse.

Gruß Heri


PS:

Die Verwendung des BS38 als „Batterie“ ist bei korrekter Voreinstellung sonst aber Bedenkenlos machbar, ist ja schließlich eine Weiterentwicklung …

Die Einzelvergaser zu synchronisieren ist schon Anspruchsvoll, wenn man nicht weiß wie.



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